Die Geburt eines Kindes ist mit einer großen Umstellung im Leben der Mutter verbunden, wobei die Geburt zu einer tief greifenden Neuanpassung der Psyche, der Persönlichkeit und des Denkens führt. Die Mutter erfüllt nach der Geburt eine wichtige kulturelle Rolle zur Sicherung des Überlebens ihres Babys. Zusätzlich zu den hormonellen Umstellungen, körperlichen Beeinträchtigungen gesellen sich die psychischen Umstellungen mit hohen Anforderungen an Erfüllung der mütterlichen Aufgaben. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass sich die Mutter mental an die anstrengende Zeit mit einem Neugeborenen anpassen muss - gleichzeitig aber die Vorstellung von einer rosigen Babyzeit aufgeben muss. Nicht selten führen die Anpassungsleistungen nach der Geburt zu psychischen Erkrankungen im Wochenbett - die Mutter benötigt hier besondere psychische, soziale und mentale Unterstützung.
Zwischen 10% und 15% aller frischgebackenen Mütter leiden in Deutschland an psychischen Erkrankungen (z.B. postpartale Depression, Psychose, Zwangserkrankungen) nach der Geburt - die Symptome variieren von Ängsten, Unfähigkeitsgefühlen, Sorgen, Schlaflosigkeit, Niedergeschlagenheit, Überforderung, Zwangs-symptomen, Müdigkeit und Hoffnungslosigkeit bis hin zu Wesensveränderungen und Wahnvorstellungen. Neben Psychotherapie und Medikation bietet sich eine engmaschige psychologische Betreuung der Mutter und des Babys - speziell für diese Mütter bietet die Praxis die POSTPARTALE PSYCHOLOGISCHE BETREUUNG an.
Die POSTPARTALE PSYCHOLOGISCHE BETREUUNG hilft der Mutter, Sorgen und Ängste abzubauen, eine positive fürsorgliche Haltung gegenüber ihrem Baby zu entwickeln, ihre Selbstwirksamkeit und ihr Selbstvertrauen zu stärken, sie bei der Pflege und dem Stillen/ Füttern des Babys anzuleiten und in die neue Identität als Mutter hineinzuwachsen. Die Betreuung ergänzt das normale Unterstützungssystem durch Partner und Ursprungsfamilie, um die Genesung der Mutter zu fördern. Die POSTPARTALE PSYCHOLOGISCHE BETREUUNG findet zu Hause bei Mutter und Kind statt, wobei sicher gestellt wird, dass die Mutter jederzeit unterstützt werden kann. Dabei integriert sie neben Elementen der Verhaltenstherapie zum Abbau von Ängsten und Sorgenspiralen und aktiviert die Ressourcen und Stärken der Mutter. Die POSTPARTALEN PSYCHOLOGISCHE BETREUUNG ergänzt die Arbeit von Hebammen, Psychotherapeuten, Psychiatern und Gynäkologen.
Der Fokus der POSTPARTALEN PSYCHOLOGISCHE BETREUUNG von Müttern mit postpartalen Erkrankungen konzentriert sich auf die folgenden Themen:
Der Kontakt zwischen Mutter und Baby wird vorsichtig hergestellt und die Mutter aktiv bei der Babypflege, bei Massagen und beim Kuscheln miteinbezogen - wichtig ist es, schöne Momente zwischen Mutter und ihrem Kind zu gestalten, z.B. in der freien Natur, beim Baby-schwimmen oder bei Spazier-gängen. Das Neugeborene ist ein aktiver Kommunikationspartner
und möchte mit der Mutter in Kontakt treten. Die Mutter wird geschult, Signale des Babys zu erkennen und zu interpretieren und mit ihm zu kommunizieren.
Die Mutter wird durch gemeinsame Unternehmungen, durch positive Interaktionen und schöne Momente gestärkt, damit es ihr leichter fällt, mit ihrem Kind eine Bindung aufzubauen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, die positiven Seiten ihres Babys kennen und lieben zu lernen. Die Mutter erfährt in unterschiedlichen Situationen, dass das Baby ihr viel Liebe und Zuneigung entgegenbringt. Der Körperkontakt wird durch das Tragen des Babys in einer Babytrage wird gefördert.
Die Selbstwirksamkeit wird bei der Mutter gestärkt, indem sie sich ihrer Stärken im Umgang mit dem Baby bewusst wird und Selbstsi-cherheit durch die Versorgung des Babys erlangt. Der Mutter wird in der subjektiven Bewertung von schwierigen Situationen geschult. Zusätzlich erfährt sie, dass das Verhalten und Wohlbefinden des Babys kontrollieren und durch ihre Fürsorge positiv beeinflussen kann. Die Kompetenz der Frau in ihrer Rolle als Mutter wird in vielfältigen Situationen gestärkt.